Bild Erkältung Entstehung
Aktualisiert am 25.01.2024

Das Immunsystem: Ein Netzwerk der Verteidigung

Autorin:

Lesedauer: 3 Minuten

Unser Immunsystem ist jeden Tag zahlreichen Angriffen durch Viren, Bakterien, Pilzen oder anderen körperfremden Stoffen ausgesetzt. Egal, ob im Büro, beim Sport, zuhause oder in der Bahn: Die körpereigene Abwehr arbeitet rund um die Uhr, um uns vor gefährlichen Keimen zu schützen. Sie ist außerdem in der Lage, fehlerhaft gewordene, geschädigte Zellen zu erkennen und zu zerstören.

Wie kommt es dann, dass wir davon meistens nichts bemerken?

Das liegt daran, dass unser Körper unzählige Abwehrmechanismen besitzt, um sich vor Krankheitserregern zu schützen. Und diese Verteidigung an verschiedenen Fronten läuft bei einem gesunden Immunsystem meist nahezu unbemerkt, aber sehr effektiv im Hintergrund ab.

Erste Verteidigungslinie – Haut und Schleimhäute

Eine der ersten und effektivsten Verteidigungslinien sind dabei die Haut und die Schleimhäute. Erkältungserreger (meist Viren), die durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen werden, treffen als erstes auf die Schleimhäute der Atemwege. Diese besitzen einen wirkungsvollen Mechanismus zur Selbstreinigung, der unseren Körper vor Infektionen schützt. Mukoziliäre Clearance wird das medizinisch genannt.

Das Ganze müssen Sie sich ungefähr so vorstellen: Die Schleimhaut unserer Atemwege besteht aus Flimmerepithel. Das sind Millionen von Zellen mit beweglichen Flimmerhärchen (Zilien), die wie ein dichter Rasen nebeneinander liegen. Diese bilden ein wässriges Sekret, welches die Zilien umgibt. Diesem Sekret ist nochmal eine zähflüssige Schleimschicht aufgelagert, in welcher sich sehr leicht Fremdpartikel (z.B. Staub, Viren, Bakterien) verfangen.

Die Flimmerhärchen befördern Schleim sowie die darin kleben gebliebenen Schmutzpartikel und Krankheitserreger wie mit einer Art Kehrmaschine in Richtung Mund. Dort werden diese dann entweder verschluckt oder durch Niesen und Husten aus dem Körper befördert.

Zweite Verteidigungslinie – das angeborene & erworbene Immunsystem

Sollten eingedrungene Erreger es dennoch schaffen, diese erste Verteidigungslinie zu überwinden, stehen uns sogleich zwei weitere Abwehrmechanismen zur Verfügung. Hierbei wird zwischen der unspezifischen (angeborenen) Immunabwehr und der spezifischen (erworbenen) Immunabwehr unterschieden. 

Beide Teile des Immunsystems erfüllen jeweils bestimmte Funktionen und Aufgaben, die sie sinnvoll miteinander kombinieren. Auf diese Weise wird eine Immunabwehr geschaffen, die unseren Körper schnell und effektiv vor unerwünschten Eindringlingen schützt.

Dabei arbeiten sowohl Zellen als auch humorale d.h. in den Körperflüssigkeiten gelöste Stoffe, zusammen. Man spricht deshalb auch von der humoralen (von lateinisch: humores - Körpersäfte) und der zellulären Immunantwort unseres Immunsystems.

Zu den gelösten (humoralen) Abwehrstoffen zählen zum Beispiel Antikörper, zahlreiche Botenstoffe und Eiweiße. Die zelluläre Abwehr übernehmen die verschiedenen Untergruppen der weißen Blutkörperchen. Dazu gehören u.a. die zytotoxischen T-Zellen, die T-Helferzellen, die B-Lymphozyten, aber auch Makrophagen, Granulozyten, Monozyten, dendritische Zellen etc.

Die unspezifische Immunabwehr:

Die unspezifische oder auch angeborene Immunabwehr reagiert sehr schnell auf eingedrungene Erreger wie Viren, Bakterien oder Pilze . In erster Linie kommen spezielle Zellen, sogenannte Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) und Fresszellen (Phagozyten), zum Einsatz. Natürliche Killerzellen können beispielsweise eine infizierte Körperzelle erkennen und zerstören, während Fresszellen eingedrungene Erreger, sowie Zellreste in sich aufnehmen und verdauen.

Darüber hinaus nutzt die unspezifische Abwehr in Körperflüssigkeiten gelöste Substanzen, die ausgeschüttet werden und Eindringlinge direkt bekämpfen.

Die adaptive bzw. spezifische Immunabwehr:

Das sogenannte erworbene Immunsystem arbeitet Hand in Hand mit der spezifischen Immunantwort. Dieses wird erst nach der Geburt durch die direkte Auseinandersetzung mit bestimmten Krankheitserregern aufgebaut. Daher wird es auch als adaptive (anpassungsfähige) Immunabwehr bezeichnet.

Das spezifische Immunsystem ist in der Lage, sich an frühere Kontakte mit Erregern zu erinnern, also ein immunologisches Gedächtnis auszubilden. Dieses ermöglicht unserem Körper bei einer erneuten Infektion mit demselben Krankheitserreger schneller und wirkungsvoller auf diesen zu reagieren. Er kann spezifische Strukturen (Antigene) dieser Angreifer erkennen und dadurch sowohl gezielte zelluläre Abwehrmechanismen als auch Antikörper bilden.

Rolle der Lymphozyten

Eine essenzielle Rolle beim Aufbau des spezifischen Immunsystems haben die Lymphozyten – sie gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Von ihnen existieren verschiedene Unterformen, die unterschiedliche Funktionen ausüben. Die wichtigste Rolle spielen dabei:

  • B-Lymphozyten (B-Zellen): Sie produzieren Antikörper, die spezifisch gegen einen Erreger (Virus, Bakterien) gerichtet sind. Nach einer Infektion wandeln sich einige dieser B-Zellen zu Gedächtniszellen um, welche die Merkmale des eingedrungenen Erregers für den Fall eines erneuten Kontaktes in Erinnerung behalten. 
  • T-Lymphozyten (T-Zellen): Sie bilden die zweite wirksame Waffe der spezifischen Abwehr. T-Zellen sind in der Lage, Krankheitserreger direkt abzutöten und andere Immunzellen, wie z.B. Fresszellen oder B-Lymphozyten, in ihrer Funktion zu unterstützen und zu steuern.

Sorgen Sie für ein starkes Immunsystem 

Mit dem angeborenen Immunsystem und der adaptiven Immunantwort steht dem menschlichen Körper ein sehr effektives und spezialisiertes Abwehrsystem gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern zur Verfügung. Dennoch kann es immer wieder vorkommen, dass der eine oder andere Keim es zu überwinden vermag.

Ein geschwächtes Immunsystem und Umwelteinflüsse begünstigen zusätzlich die Infektionsgefahr – und das unabhängig von der Jahreszeit. Eine Tatsache, die man größtenteils jedoch selbst in der Hand hat.

Also, stärken Sie Ihre Abwehrkraft und sorgen Sie dafür, dass Sie künftig besser gegen Erkältungen & Co gewappnet sind.

  • Bewegen Sie sich regelmäßig an der frischen Luft (erhöht die Vitamin-D-Produktion),
  • ernähren Sie sich gesund (Vitamin-C-reich),
  • schlafen Sie ausreichend
  • und verzichten Sie auf das Rauchen.

Sollte dann dennoch der grippale Infekt im Anmarsch sein, können Sie Ihre Erkältungsabwehrmit Hausmitteln und pflanzlichen Präparaten wie Imupret® N auf natürliche Weise zusätzlich stärken.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Medizinjournalistin

Dr. med. Sonia Trowe
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

mehr Informationen ➚

Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

mehr Informationen ➚


Quellen 

Bestandteile und Funktion des Blutes (2017): Deutsche Krebsgesellschaft [abgerufen am 25.11.2022] | Delves, P.J. (2020): Überblick über das immunsystem - immunologie, allergien, MSD Manuals [abgerufen am 25.11.2022] | Hick, C. Hick, A. (2002): Kurzlehrbuch Physiologie, 4. Aufl., München, Deutschland: Urban und Fischer in Elsevier.

Bildnachweise

Adobe Stock: coldwaterman | Adobe Stock: ag visuell | Adobe Stock: Rawpixel.com | Adobe Stock: BGStock72 | Adobe Stock: Irina

Siegel Der Bayerische Mittelstandspreis 2021
Siegel Die Goldene Tablette®
Siegel Innovativ durch Forschung
Apothekenfinder
Infobroschüre

Infobroschüre

Weitere Informationen zum Thema "Erkältung" finden Sie hier zum downloaden:

Imupret® N Infobroschüre