
Löwenzahn
(Taraxacum officinale)
Die natürliche Heilkraft des Löwenzahns
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr zu folgenden Themen:
► Wie hilft der Löwenzahn gegen Erkältung?
► Welche Inhaltsstoffe finden sich im Löwenzahn?
► Worauf beruht die medizinische Wirksamkeit des Löwenzahns?
► Bei welchen Leiden und Krankheiten kommt Löwenzahn zur Anwendung?
► Welche Zubereitungsformen gibt es?
► Wofür wird Löwenzahn äußerlich angewendet?
► Was ist bei der Anwendung zu beachten?
► Welche Pflanzenteile werden verwendet?
► Wie wird Löwenzahntee zubereitet?
► Wie erkennt man die Pflanze?
► Woher kommt der Name?
Lesedauer: 6 Minuten

Während Kinder den Löwenzahn als Pusteblume lieben, schmähen ihn viele Gartenbesitzer als Unkraut. Die unverwüstliche und anpassungsfähige Pflanze trotzt der Sommerhitze und wächst auch noch aus der kleinsten Asphaltritze. Ihre Unempfindlichkeit, Zähigkeit und Lebenskraft kann man als gutes Omen für den menschlichen Gebrauch als Heilpflanze und in der Küche interpretieren: Der Löwenzahn ist ein besonderes Kraut, das es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. Schon im Altertum wussten die Heilkundigen das zu schätzen.
Wie hilft der Löwenzahn gegen Erkältung?
Wenn es um die Anwendung bei Erkältungen geht, sind aus dem vielfältigen Wirkspektrum des Löwenzahnkrauts vor allem seine direkte Wirkung gegen Erkältungserreger, sowie die Unterstützung der Erkältungsabwehr hervorzuheben. Hinzu kommen entzündungshemmende Eigenschaften. Eine Zubereitung des Krauts ist deshalb auch eine wichtige Komponente in Imupret® N.
Welche Inhaltsstoffe finden sich im Löwenzahn?
Der Löwenzahn besitzt ein reichhaltiges Spektrum an Inhaltsstoffen, die nicht nur heilsam wirken können, sondern auch mit Blick auf eine gesunde Ernährung sehr interessant sind:
- ätherische Öle und Gerbstoffe: entzündungshemmende, antivirale bzw. antimikrobielle Wirkung;
- Schleimstoffe: magen- und darmberuhigend
- Bitterstoffe: Anregung von Gallentätigkeit und Verdauung;
- Mineralien (Kalium, Calcium, Natrium, Schwefel;)
- Spurenelemente (Eisen, Mangan, Zink);
- Vitamine (A, C, E): Immunstärkung;
- Präbiotika (Inulin): Immunstärkung;
- Kohlenhydrate (z. B. Fructose).
Worauf beruht die medizinische Wirksamkeit des Löwenzahns?
Warum der Löwenzahn manchmal auch als „Wunderkraut“ bezeichnet wird, zeigt die Zusammenstellung seines Wirkprofils:
- antiviral, antibakteriell;
- entzündungshemmend;
- schmerzlindernd;
- verdauungsfördernd, appetitanregend, gallebildend;
- harnfördernd;
- durchblutungsfördernd;
- magen- und darmberuhigend krampflösend.
Medizinisch bedeutsam ist vor allem der Reichtum des Löwenzahns an Bitterstoffen. Im menschlichen Körper fördern sie die Produktion von Speichel und Magensäure sowie von Verdauungshormonen bzw. -enzymen. Das regt den Appetit an, bringt den Stoffwechsel in Schwung und steigert die Produktion und den Abfluss der Galle. Die verbesserte Aufnahme von Nährstoffen wie Vitamin B12 und Eisen hilft gegen Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
Ein besonders schönes Beispiel für die sanfte Heilkraft der Natur im Unterschied zu synthetischen Medikamenten ist die harntreibende Wirkung der Arzneipflanze, die nach wissenschaftlicher Auffassung auf ihrem hohen Kaliumgehalt beruht: Während einerseits der Harnfluss zunimmt, werden dem Organismus gleichzeitig wichtige Mineralstoffe zugeführt. Im Gegensatz zu chemisch-synthetischen Entwässerungstabletten (Diuretika) ist deshalb ein Mineralstoffmangel als Nebenwirkung nicht zu befürchten.
Bei welchen Leiden und Krankheiten kommt Löwenzahn zur Anwendung?
Eines der vielen Anwendungsgebiete haben wir schon genannt: die Erkältung. Zum Einsatz kommt die Heilpflanze typischerweise aber auch bei
- Appetitlosigkeit;
- Störung des Gallenflusses, Wiederherstellung der Leber- und Gallefunktion;
- Verdauungsstörung, dyspeptische Beschwerden wie Völlegefühl und Blähungen;
- zur Anregung der Harnausscheidung (Diurese) und Durchspülung der Harnwege, z.B. bei Harnwegserkrankungen, Rheuma und zur Verhütung von Nierensteinen.
Außerdem wird der Löwenzahn in der Volksheilkunde bei Durchblutungsstörungen, als leichtes Abführmittel, bei trockener Haut, bei Warzen, bei Schwächezuständen und zur Förderung der Rekonvaleszenz und Leistungsfähigkeit empfohlen. Ähnlich wie der Ginseng wird auch der Löwenzahn als allgemeines Stärkungsmittel (Tonikum) geschätzt.
Welche Zubereitungsformen gibt es?
Die heilsamen Kräfte des Löwenzahns lassen sich in verschiedensten Zubereitungsformen nutzen, etwa als Flüssig- oder Trockenextrakt, Tinktur, Kaltwasserauszug, Frischpflanzenpresssaft, Pflanzensaft oder Tee. Die Produktpalette ist vielfältig, auch Löwenzahnkaffee und Löwenzahnwein sind im Angebot. Allgemein wird eine regelmäßige Anwendung über 4-6 Wochen empfohlen.
Sie können viele Zubereitungen auch selbst herstellen. Das Pflanzenmaterial sollten Sie dann frisch über den Handel in Bio-Qualität oder als Droge in der Apotheke beziehen. Die Ernte im eigenen Garten ist natürlich auch möglich. Vom Pflücken auf Wiesen wird dagegen eher abgeraten, da starker Löwenzahn-Bewuchs als ein Indikator für Überdüngung gilt und die inhaltliche Qualität möglicherweise beeinträchtigt sein könnte.
Bei der Selbstherstellung von hochwertigen Löwenzahnzubereitungen tut man sich allerdings mit der schonenden Verarbeitung des Materials schwer, die erforderlich ist, um die wertvollen Inhaltsstoffe möglichst weitgehend zu erhalten. Hier bieten sich die Produkte aus dem Handel als bessere Option an, wobei löwenzahnhaltige Produkte nicht nur in flüssiger Form, sondern auch als Paste oder Pulver gibt.
Wofür wird Löwenzahn äußerlich angewendet?
In der Volksheilkunde kommt der Löwenzahn nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich zum Einsatz, etwa bei Hautproblemen, schlecht heilenden Wunden, Hühneraugen, Hornhaut und Warzen. Hier stehen die entzündungshemmenden, antibakteriellen und antiviralen Wirkungen der Heilpflanze im Vordergrund. Bei Insektenstichen oder -bissen sind vor allem ihre schmerz- und/oder juckreizlindernden Eigenschaften relevant.
Für die Behandlung wird der milchige Pflanzensaft aus den Stängeln zwei- bis mehrmals täglich über mehrere Wochen auf die betreffenden Stellen aufgetragen. Erscheint das Benetzen mit dem Stängelsaft nicht als ausreichend, kann man im Mixer mit etwas Wasser auch einen Brei aus der ganzen Pflanze herstellen und z. B. für einen Umschlag verwenden.
Was ist bei der Anwendung zu beachten?
Relevante Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sind beim Löwenzahn nicht bekannt. Eventuell kann es zu Magenbeschwerden aufgrund einer Übersäuerung durch die Bitterstoffe kommen. Bei empfindlichen Personen ist bei häufigem Kontakt mit dem Milchsaft unter Umständen eine Kontaktdermatitis möglich. Weil die in Löwenzahn in hohen Dosen harntreibend wirkt, sollten Sie ihn lieber nicht abends einnehmen.
Ist der Löwenzahn giftig?
Gegen Löwenzahn auf der Speisekarte spricht nichts – im Gegenteil! Mit seinem reichen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen ist er ein gesundes und leicht zugängliches Lebensmittel. Es kommt nur darauf an, was man isst: Die Löwenzahnblüten sind gut genießbar, sie enthalten keinerlei Giftstoffe. Beim Milchsaft in den Stängeln sieht das etwas anders aus. Dieser kann leichte Vergiftungserscheinungen hervorrufen – allerdings nur beim Verzehr großer Mengen. Damit tut der Milchsaft nur seine Pflicht, denn er soll die Pflanze vor Wildfraß und Infektionen schützen.
Welche Pflanzenteile werden verwendet?
Beim Löwenzahn lassen sich alle Pflanzenteile naturheilkundlich nutzen: die Wurzel ebenso wie das frische Kraut. Beim Gehalt an Wirkstoffen gibt es jedoch Unterschiede, wobei auch die Jahreszeit eine Rolle spielt. Während man die Blätter vor der Blüte erntet und trocknet, werden die Wurzeln üblicherweise im Herbst gesammelt, da sie dann weniger Bitterstoffe als im Frühjahr enthalten und dafür reichlich Inulin. Im Herbst entfallen bis zu 40 % des Kohlenhydrat-Gehalts auf Inulin, während im Frühjahr die Fructose mit bis zu 18 % stark vertreten ist. Besonders für Menschen mit Diabetes, denen Inulin als blutzuckerneutraler Stärkeersatz im Löwenzahn-Gemüse dienen kann, ist das relevant.

Wie wird Löwenzahntee zubereitet?
Für die Zubereitung von Löwenzahntee können sowohl die getrockneten oder frischen Blätter als auch die Wurzeln der Pflanze verwendet werden.
Löwenzahnblatt-Tee: einen gehäuften Teelöffel der zerkleinerten Blätter in einem Teefilterbeutel mit 200 bis 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen; anschließend den Beutel herausnehmen und den Tee in kleinen Schlucken trinken.
Löwenzahnwurzel-Tee: verwendet werden im Frühjahr vor der Blüte gesammelte Wurzeln; diese trocken säubern (nicht waschen), längs in Streifen schneiden und an einem luftig-warmen Ort über wenige Tage trocknen; dann etwa 2 Teelöffel davon über Nacht in kaltem Wasser ansetzen und am nächsten Tag kurz aufkochen, abgießen und täglich mindestens drei Tassen des Tees trinken.
Woher kommt der Löwenzahn?
Der Gewöhnliche Löwenzahn ist auf der nördlichen Halbkugel weit verbreitet und im westlichen Asien und Europa heimisch, wobei er ursprünglich möglicherweise aus Zentralasien stammt. Als robustes und verschlepptes „Unkraut“ ist die bekannte Pflanze mittlerweile weltweit anzutreffen. Das gilt selbst für Höhenlagen von bis zu 2.800 Metern, allerdings bei deutlich niedrigerem Wuchs als im Flachland. Dort gedeiht die Pusteblume auch an unwirtlichen Standorten wie etwa Brachflächen, Schutthalden oder Rissen und Ritzen von Gemäuern oder Straßenbelägen.
Wie erkennt man die Pflanze?
Auch Pflanzenunkundige wissen in aller Regel, wie der Löwenzahn aussieht: leuchtend gelbe Blüten, die von März bis Mai oder Anfang Juli und nicht selten nochmal im Herbst blühen; charakteristische Früchte, die wie kleine Fallschirme aussehen und die Pflanze für Kinder und manch Erwachsenen zur „Pusteblume“ machen; und ein grüner Stängel mit löwenzahnartig gezackten Blättern außen und einer milchig weißen Flüssigkeit innen.
Es besteht übrigens die Gefahr, den Gewöhnlichen Löwenzahn mit einer anderen Gattung Löwenzahn (Leontodon) zu verwechseln, die nicht als Heilpflanze gilt. Zur Unterscheidung eignen sich die grünen Hüllblätter, die den Blütenstand umgeben. Diese sind beim Gewöhnlichen Löwenzahn nach unten gebogen. Sicherheit erhält man durch einen Bezug der Pflanzendroge in der Apotheke Ihres Vertrauens.
Woher kommt der Name?
Woher der Löwenzahn (Taraxacum officinale) seinen deutschen Namen hat, ist klar: Die unregelmäßig gelappten und tief eingeschnittenen Blätter erinnern an die Zähne des Königs der Tiere. Der Zweitname „Pusteblume“ beschreibt anschaulich die Eigenart der Samen, sich nach der Blüte wie kleine Fallschirmchen in die Luft pusten zu lassen.
Bei der botanischen Namensgebung geht es um die Bedeutung als Heilpflanze: Der Gattungsname lässt sich aus den altgriechischen Begriffen „taraxo“ (Störung), „akos“ (Heilmittel) und „taraxacis“ (Entzündung) ableiten. Die Zusatzbezeichnung „officinale“ geht auf das lateinische Wort „officina“ lässt auf die Verwendung als Arzneimittel schließen – und den Gebrauch in der Apotheke. Seit dem Spätmittelalter ist von der „Offizin“ die Rede – womit heute noch der Verkaufsraum einer öffentlichen Apotheke bezeichnet wird.
Zusammen mit diesen Heilpflanzen trägt der Löwenzahn zur Wirkung des Phytotherapeutikums in Imupret® N bei Erkältungen bei:
Bildnachweise
Adobe Stock: vvvita | Adobe Stock: chekman


