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Schachtelhalm
(Equisetum arvense)

Aktualisiert am 02.02.2023

Die natürliche Heilkraft des Acker-Schachtelhalms

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Lesedauer: 4 Minuten

Mit einem Alter von nahezu 400 Millionen Jahren gehört der Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense) zu den ältesten Pflanzen der Welt und weist auch sonst einige Besonderheiten auf. Seine blutstillende und harntreibende Wirkung wurde schon in der Antike geschätzt. Danach geriet das Kraut allerdings längere Zeit in Vergessenheit, bis es von Sebastian Kneipp wiederentdeckt wurde. Der heilkundige Pfarrer und Namensgeber der Kneipp-Medizin setzte es u.a. gegen Rheuma und Gicht ein. Heute stehen neben der Anwendungsmöglichkeit als Tee auch moderne Fertigarzneimittel für den einfachen Gebrauch des Acker-Schachtelhalms zur Verfügung.

Wie hilft der Acker-Schachtelhalm gegen Erkältung?

Zu den phytotherapeutisch relevanten Inhaltsstoffen des Heilkrauts zählen Kieselsäure und ihre Salze (Silikate), Saponine und Flavonoide. Sie unterstützen die Erkältungsabwehr, wirken entzündungshemmend und antimikrobiell. Diese Eigenschaften sind bei Erkältungen gefragt und machen den Schachtelhalm zu einer wertvollen Komponente in Imupret® N.

Warum wird die Pflanze auch Zinnkraut genannt?

Eine Besonderheit der Schachtelhalme ist die Einlagerung von Kieselsäure in die Zellwand. Diese Eigenschaft brachte der Pflanze den volkstümlichen Namen Zinnkraut ein. Denn aufgrund der Kieselkristalle, die als natürliches Putzmittel fungierten, wurde der Schachtelhalm früher zur Reinigung von Zinngeschirr verwendet.

Welche Inhaltsstoffe sind für die medizinische Wirkung relevant?

Dem Reichtum an Silizium und anderen Spurenelementen sowie an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Magnesium verdankt der Acker-Schachtelhalm seine positive Wirkung auf Haut und Schleimhaut und sein vielseitiges Anwendungsspektrum. 

Dem in der Kieselsäure enthaltenen Silizium wird eine immunfördernde Wirkung zugesprochen, indem es an der Bildung von Fresszellen, den Phagozyten, beteiligt ist. Weitere positive Effekte betreffen den Aufbau und die Stabilität von Bindegewebe, Sehnen, Bändern, Haut, Haaren und Knochen sowie Zähnen und Nägeln. Der hohe Kaliumgehalt des Schachtelhalms regt zudem die Nierentätigkeit an.

Therapeutisch wichtige Inhaltsstoffe sind außerdem Saponine und Flavonoide mit ihren immunstärkenden, zusammenziehenden, antientzündlichen und antimikrobiellen Effekten. 

Für welche Anwendungsgebiete wird das Heilkraut empfohlen?

Wegen seiner positiven Wirkungen auf die körpereigene Abwehr bei Erkältungen und seinen entzündungshemmenden Eigenschaften wird die Heilpflanze gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt. 

Bereits im Altertum wurde die Arzneipflanze zudem aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung häufig zur Behandlung von Erkrankungen der Nieren und Harnwege verwendet. Geschätzt wurde sie u.a. auch als Heilmittel zur Blutstillung und zur Entwässerung des Gewebes bei Ödemen. Die Möglichkeiten ihrer gesundheitsfördernden und therapeutischen Anwendung als Tee oder Fertigpräparat sind breit gefächert.

Auch heute noch gelten folgende Anwendungsempfehlungen:

  • innerlich: 
    • bei Wassereinlagerungen nach langem Stehen oder aufgrund zerstörter Lymphgefäße und    
    • zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß
  • äußerlich: 
    • zur unterstützenden Behandlung von schlecht heilenden Wunden

Neben der durch wissenschaftliche Studien belegten Wirkung gibt es in der Volksheilkunde und Erfahrungsmedizin noch viele weitere Leiden und Krankheiten, bei denen das Zinnkraut, fast schon wie ein Alleskönner, zum Einsatz kommt:

  • Mandelentzündung
  • Husten, Bronchitis, Halsschmerzen, Nebenhöhlenentzündung
  • Blasenschwäche, häufiger Harndrang, Blasenkrämpfe und Inkontinenz
  • entzündliche Hauterkrankungen, Stauungsekzem
  • Zahnfleischentzündung, Zahnfleischschwund (Parodontose)
  • rheumatische Beschwerden und Gicht
  • Schleimbeutel- und Knochenhautentzündung
  • Stärkung von Sehnen und Bändern
  • Gefäßschutz gegen Fettablagerungen in den Arterien

Das Schachtelhalmkraut ist auch ein häufiger Bestandteil von Blasen- und Nierentees, beispielsweise in Kombination mit Birkenblättern und Goldrute.

Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Für Acker-Schachtelhalm sind keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bekannt und als Nebenwirkung lediglich leichte Magenbeschwerden in seltenen Fällen.

Und noch ein wichtiger Hinweis: Der Acker-Schachtelhalm kann leicht mit dem giftigen Sumpfschachtelhalm verwechselt werden, deshalb: nicht selbst sammeln!

Welche Pflanzenteile werden verwendet?

Für Tee und Fertigarzneimittel werden nur die oberirdischen Pflanzenteile des Zinnkrauts genutzt. Die unfruchtbaren grünen Sommertriebe enthalten etwa 10 % mineralische Bestandteile (Kieselsäure und wasserlösliche Silikate) sowie ca. 1 % Flavonoide (v.a. Kämpferol und Quercetin). 

Geschnitten steht das getrocknete Schachtelhalmkraut für die Teezubereitung zur Verfügung, desweiteren als pulverisierte Droge in Tabletten, als Trockenextrakt in Dragees und Kapseln, als alkoholischer Auszug in Tropfen und Saft und öliger Auszug bzw. Glycerinextrakt in Einreibungen.

Wie wird der Tee zubereitet?

Das Grundrezept für die Teezubereitung lautet: 1-2 Teelöffel bzw. 2-4 g fein geschnittenes Schachtelhalmkraut mit 150 ml siedendem Wasser übergießen und 5-10 Minuten kochen lassen, um die Kieselsäure zu lösen. Dann 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und anschließend durch ein Teesieb abseihen. Von dem warmen Teeaufguss kann man mehrmals täglich eine Tasse trinken, die empfohlene Tagesdosis beträgt 6 g Droge. 

Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eignet sich der Tee als Gurgel- oder Mundwasser. Im Rahmen einer Durchspülungstherapie ist unbedingt auf eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr zu achten. Insgesamt sollten mindestens 2 Liter getrunken werden. Bei Rheuma, Gicht und geschwächten Gelenken gibt es den Rat, neben Schachtelhalm-Bädern täglich eine Tasse Tee schluckweise über den Tag zu trinken. 

Woher kommt die Pflanze und wo wächst sie heute?

Die Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae) können mit einem Alter von fast 400 Millionen Jahren als lebende Fossilien bezeichnet werden. Sie sind die letzten Nachfahren einer ehemals artenreichen Gruppe innerhalb der Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta). In frühester Zeit wuchsen sie baumhoch und bildeten zusammen mit Riesenfarnen die ersten Wälder auf der nördlichen Halbkugel. Die Überreste dieser Wälder lagern immer noch als Steinkohle tief in der Erde, etwa im Ruhrgebiet. Heute gibt es nur noch etwa 30 Schachtelhalm-Arten, die in der Regel Wuchshöhen von 2 Metern selten überschreiten.

Die Pflanze wird auch als Ackerunkraut bezeichnet und wächst auf Feldern, an lehmigen, feuchten Wiesenrändern, in Gräben und auf Böschungen. Wie Moose und Farne vermehrt sich der Schachtelhalm nicht über Blüten und Früchte, sondern über Sporen, die durch den Wind verbreitet werden. Diese ungeschlechtliche Art der Vermehrung half den Schachtelhalmen, der Ausrottung zu entgehen. 

Wie erkennt man die Pflanze?

Im Frühjahr bilden sich blassgelbliche Stängel mit einer Sporenähre an der Spitze. Später wachsen dann grüne Triebe, die bis zu 50 cm hoch werden. Die Wuchsform des Acker-Schachtelhalms ist sehr charakteristisch: Der Stängel erscheint im Querschnitt hohl und gerippt, die Seitentriebe sternförmig. Die Äste sind in Quirlen angeordnet, an den Blattscheiden finden sich kleine Zähne, von denen es so viele wie Rippen (6–20) gibt. Die Sprossen sind astlos, bräunlich gefärbt und tragen Ähren. Die Sporenreife dauert von März bis April. 

Woher kommt der Name?

Im deutschen Namen kommt der biologische Aufbau des Stängels zum Ausdruck, der sich aus mehreren, ineinander verschachtelten Abschnitten zusammensetzt. Die volkstümliche Bezeichnung „Zinnkraut“ ist, wie schon erwähnt, dem hohen Gehalt an Kieselsäure und der resultierenden Eigenschaft als „pflanzliches Schmirgelpapier“ geschuldet.

Der botanische Gattungsname Equisetum arvense leitet sich aus der Assoziation der hellbraunen bis rötlichen Sporentriebe mit einem Pferdeschweif (equistum) ab. Der begleitende Artname verweist auf den Acker (arvum) als beliebtem Gewächs-Standort. 

Der kreative Volksmund hat für den Schachtelhalm natürlich noch viele weitere Namen parat, die zumeist etwas mit seiner früheren Verwendung im Haushalt zu tun haben, z. B.: Kannen-, Löffel- oder Scheuerkraut, aber auch Hakenschwanz oder Reibwisch.

Zusammen mit diesen Heilpflanzen trägt der Schachtelhalm zur Wirkung des Phytotherapeutikums in Imupret® N bei Erkältungen bei:


Bildnachweise

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