
Eibisch
(Althaea officinalis)
Die natürliche Heilkraft des Eibisch
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr zu folgenden Themen:
► Wie hilft der Eibisch gegen Erkältung?
► Welche medizinischen Wirkungen hat die Heilpflanze sonst noch?
► Bei welchen Leiden und Krankheiten kommt Eibisch zur Anwendung?
► Welche Pflanzenteile werden verwendet?
► Worauf ist bei der Anwendung zu achten?
► Wie wird Eibischtee zubereitet?
► Woher kommt die Pflanze und wo ist sie in der Natur verbreitet?
Lesedauer: 4 Minuten

Als Heilpflanze besitzt der Eibisch eine äußerst lange Tradition: Er gehört zu den sieben Pflanzenarten, die Forscher in einem 60.000 Jahre alten Grab eines Neandertalers fanden. Vermutlich wurde das Malvengewächs schon damals für gesundheitliche Zwecke genutzt. Heute werden Eibischwurzel und Eibischblätter besonders gerne bei akuten Atemwegserkrankungen mit Hustenreiz und zur Behandlung von leichten Entzündungen der Magenschleimhaut eingesetzt.
Wie hilft der Eibisch gegen Erkältung?
Da Eibisch die Erkältungsabwehr unterstützt, eignet er sich in pflanzlichen Arzneimitteln für die Anwendung bei entzündlichen Atemwegserkrankungen gerade in der Anfangsphase besonders gut. Zudem verfügt die Pflanzendroge über einen hohen Schleimstoffgehalt. Gereizte oder entzündete Schleimhautstellen können dank der oberflächenabdichtenden Wirkung der Schleimstoffe schneller abheilen. Hustenreiz und Heiserkeit, zwei typische Erkältungssymptome bei gereiztem Rachen, lassen sich mit den Wirkstoffen des Eibischs lindern. Hinzu kommen schmerzdämpfende Eigenschaften der Heilpflanze.
Aufgrund seiner unterstützenden Wirkung bei der Abwehr von Erkältungen ist Eibisch auch in Imupret® N enthalten.
Welche medizinischen Wirkungen hat die Heilpflanze sonst noch?
Die pflanzlichen Schleimstoffe können sich wie ein schützender Film auf gereizte oder entzündete Schleimhäute legen. Außer in den Atemwegen entfalten sie u. a. im Magenbereich ihre schützende Wirkung, puffern Säure und sorgen für Linderung bei einer Magenschleimhautreizung bzw. -entzündung.
Bei welchen Leiden und Krankheiten kommt Eibisch zur Anwendung?
In der Antike verwendeten die griechischen Ärzte Hippokrates und Dioskurides die Heilkraft des Eibischs zur Behandlung von Zahnschmerzen, Harnwegs- und Darmerkrankungen sowie von Brandwunden, Stichen und Abszessen.
Zu den heutigen Anwendungsgebieten zählen v. a.:
- akute Atemwegserkrankungen,
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum,
- trockener Reizhusten,
- Heiserkeit und
- leichte Entzündung der Magenschleimhaut.
Welche Pflanzenteile werden verwendet?
Prinzipiell kommen Wurzel, Blätter und Blüten des Eibischs für die heilkundliche Anwendung infrage. Die verschiedenen Pflanzenteile unterscheiden sich dabei deutlich im Gehalt an den medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen.
So enthalten die Blätter und Blüten des Eibischs neben sekundären Pflanzenstoffen wie Flavonoiden, ätherischen Ölen und Gerbstoffen nur wenig Schleimstoffe. Die Eibischwurzel wartet dagegen mit einem Schleimstoffgehalt von bis zu 35 % auf. Auch das pflanzliche Geliermittel Pektin sowie Stärke und Zucker kommen in der Wurzel reichlich vor. Für die Herstellung pflanzlicher Arzneimittel wird wegen des hohen Schleimstoffgehalts überwiegend die Eibischwurzel verwendet.
Die verschiedenen Pflanzenteile stehen in getrockneter Form sowie in verschiedenen Zubereitungen für die innere oder äußere Anwendung zur Verfügung: etwa in geschnittener Form (Wurzel oder Blätter) für die Teezubereitung, pulverisiert in Tabletten, als Trockenextrakt in löslichen Instant-Tees, als wässriger Auszug in Saft und Sirup sowie in Fertigarzneimitteln.
Worauf ist bei der Anwendung zu achten?
Nebenwirkungen, Gegenanzeigen oder Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind für den Eibisch nicht bekannt.
Bei Husten hat der dickflüssige Eibisch-Hustensaft oder -Sirup gegenüber dem Tee den Vorteil, länger an Ort und Stelle im Mund- und Rachenraum zu haften.
Menschen mit Diabetes mellitus sollten den hohen Zuckergehalt der Eibischwurzeln berücksichtigen.
Wie wird Eibischtee zubereitet?
Eibischtee ist vielfältig einsetzbar: Außer zum Trinken bei Husten und Erkältung eignet er sich auch zum Spülen und Gurgeln bei Entzündungen im Mundraum sowie äußerlich für Waschungen, Bäder oder Umschläge. Auf diese Weise helfen seine Wirkstoffe etwa gegen leichte Brandwunden, rissige Haut und Ekzeme.
Üblicherweise wird für die Zubereitung von Eibischtee das Verfahren als Kaltauszug empfohlen. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass Schleimdrogen auch mit heißem Wasser als Aufguss zubereitet werden können, ohne Schaden zu erleiden. Allerdings sind die Extraktausbeute und die Viskosität bei Kaltextraktion höher.
Dafür wird 1 Teelöffel geschnittene Eibischwurzel bzw. 1 Esslöffel geschnittene Eibischblätter (jeweils ca. 2 g) mit 150 ml kaltem Wasser übergossen und unter gelegentlichem Umrühren für 1 bis 2 Stunden stehen gelassen. Anschließend wird der Ansatz kurz zum Sieden erhitzt, dann wieder abgekühlt und durch ein Teesieb abgeseiht.
Woher kommt die Pflanze und wo ist sie in der Natur verbreitet?
Der Echte Eibisch (Althaea officinalis) gehört zur Familie der Malvengewächse. Die Pflanze stammt aus Südosteuropa und Westasien. Sein natürliches Verbreitungsgebiet reicht von den Steppenzonen Südrusslands und Kasachstans bis zum Altai-Gebirge, in Südeuropa vom Balkan über Italien bis zur Iberischen Halbinsel. In Mitteleuropa ist der Eibisch oft in Gärten anzutreffen. Die Malvenpflanze gedeiht bevorzugt auf den salzhaltigen Böden küstennaher Gebiete, kommt aber auch mit anderen Bodenqualitäten gut zurecht. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.
Wie erkennt man die Pflanze?
Die mehrjährige Staude wird bis zu 2 Meter hoch und zeichnet sich durch samtig weich behaarte Blätter sowie mittelgroße weiße bis rosafarbene Blüten aus. Die graugrün gefärbten und glänzend seidigen Blätter haben eine drei- bis fünflappige Form und handförmige Blattadern. Die etwa 5 Zentimeter breiten, herzförmigen Malvenblüten werden zur Mitte hin dunkler. Der röhrige aufrechte Stängel ist wie die Blätter filzig behaart, der Wurzelstock fingerdick und ästig.
Woher kommt der Name?
Der Echte Eibisch (Althaea officinalis) wird auch Arznei-Eibisch genannt. Der botanische Name „Althaea“ leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bezieht sich auf die heilsame Wirkung. Der zweite Teil des biologischen Artnamens („officinalis“) weist auf die traditionsreiche Wertschätzung als Heilpflanze hin, die schon seit langer Zeit in der Apotheke angeboten wird: Als „Offizin“ wird heute noch der Verkaufsraum einer Apotheke bezeichnet.
Schleimgehalt, Aussehen und Wirkung brachten dem Eibisch einige vielsagende volkstümliche Bezeichnungen ein, wie Schleimwurzel, Samtpappel, Heilwurzel oder Hilfwurz.
Neben dem Echten Eibisch gibt es auch den Rauen Eibisch (Althaea hirsuta), die Stockrose (Althaea rosea) sowie den Roseneibisch (Hibiscus spec.).

Was hat der Eibisch mit Marshmallows zu tun?
Die englischsprachige Bezeichnung für den Eibisch lautet „marsh mallow“, zu Deutsch „Sumpf-Malve“. Früher wurden aus den zuckerreichen Wurzeln der Pflanze die ersten Marshmallows hergestellt. Die beliebte weiche und klebrige Süßigkeit ist in Deutschland auch als „Mäusespeck“ bekannt. Heute erfolgt die industrielle Produktion mit Ersatzstoffen.
Zusammen mit diesen Heilpflanzen trägt der Eibisch zur Wirkung des Phytotherapeutikums in Imupret® N bei Erkältungen bei:
Bildnachweise
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