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Aktualisiert am 18.10.2023

Worauf kommt es wirklich an? – Hygienetipps zum Schutz vor Atemwegsinfekten

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Lesedauer: 3 Minuten

Egal ob Grippe, COVID-19 oder irgendeine andere akute Atemwegsinfektion. Wer sich an die richtigen Hygienemaßnahmen hält, kann sich und andere weitestgehend vor einer Ansteckung mit Viren schützen.

Doch was versteht man eigentlich unter „richtigem Händewaschen“? Und wann macht eine zusätzliche Händedesinfektion Sinn? Warum ist das richtige Niesen und Husten so wichtig?

Einfache, aber grundlegende Hygienetipps im Überblick:

  • Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und gründlich mit Wasser und Seife.
  • Niesen und Husten Sie immer in ein Taschentuch oder in die Armbeuge.
  • Achten Sie darauf, sich nicht mit den Händen ins Gesicht zu fassen.
  • In Zeiten von Grippe- und Erkältungswellen oder COVID-19 sollten Sie im Alltag möglichst ausreichend Abstand (mind. 1,5 m) zu Ihren Mitmenschen halten.
  • Vermeiden Sie während solcher Zeiten Händeschütteln und Umarmungen
  • Bleiben Sie bei Husten, Schnupfen oder gar Fieber am besten zuhause.

Gründliches Händewaschen schützt!

Viele Krankheitserreger werden über unsere Hände übertragen. Ob man nun eine Türklinke oder einen Einkaufswagen anfasst, anderen Personen die Hand schüttelt oder gerade auf der Toilette war. Überall in unserer Umgebung lauern Keime, die sehr leicht über die Hände in unseren Körper gelangen können.

Über Mund, Nase und Augen

Der Übertragungsweg ist dabei sehr einfach. Oft reicht bereits eine flüchtige Berührung des Gesichts aus, damit krankmachende Keime über die Schleimhäute von Nase, Mund und Augen den Weg in unseren Körper finden.

Über ungewaschene Hände gelangen die Keime aber nicht nur in den eigenen Organismus – man sorgt leider auch dafür, dass sie sehr leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Wasser & Seife – für mindestens 20 Sekunden

Richtiges und gründliches Händewaschen unterbricht diese Art der Übertragung. Korrekt durchgeführt, senkt das richtige Waschen der Hände die lokale Anzahl der Krankheitserreger sogar auf bis zu ein Tausendstel¹. Eine solch starke Keimreduktion reicht bei Personen mit intaktem Immunsystem also in der Regel bereits aus, um sich vor einer Schmierinfektion mit den gängigen Viren oder Bakterien gut zu schützen.

Und so gelingt effektives Händewaschen in nur wenigen Schritten:

  • Halten Sie Ihre Hände unter warmes fließendes, nicht heißes Wasser.
  • Seifen Sie Ihre Hände anschließend gründlich, am besten mit Flüssigseife ein.
  • Achten Sie darauf, dass nicht nur die Handinnenflächen, sondern auch die Handrücken, die Fingerzwischenräume, die Daumen und Fingernägel ausreichend eingeseift sind.
  • Lassen Sie sich beim Einseifen Zeit, am besten 20 bis 30 Sekunden.
  • Spülen Sie anschließend Ihre Hände unter fließendem Wasser ab.
  • Zum Schluss sollten Sie Ihre Hände gut abtrocknen, insbesondere im Bereich der Fingerzwischenräume.

Tipp:  Am besten verwenden Sie auf öffentlichen Toiletten ein Einweghandtuch oder Ihren Ellenbogen zum Schließen des Wasserhahns sowie zum Öffnen der Ausgangstür. Sollte mal keine Seife vorhanden sein, ist das Händewaschen mit bloßem Wasser immer noch besser als ganz darauf zu verzichten.

Händewaschen – besonders bei behüllten Viren gut wirksam

Wussten Sie übrigens, warum allein das Händewaschen mit Wasser und Seife so effektiv gegen die Ausbreitung vieler viraler Atemwegsinfektionen ist? Das liegt am Aufbau einiger Viren. So haben zum Beispiel sowohl die hochansteckenden Influenza- als auch die Corona-Viren diese Lipidhülle, die bereits durch den Einsatz von Seifen zerstört werden kann.

„Das Coronavirus ist ein Virus, das von einer Lipidhülle umgeben ist. Die in der Seife enthaltenen Tenside können diese Hülle mühelos zerstören - und sind damit ein äußerst wirkungsvolles Mittel zur Eliminierung der Coronaviren." (Prof. Streeck)

Dadurch können die Viren inaktiviert werden und somit eine weitere Ausbreitung dieser Erreger verhindert werden.

Davor, danach und zwischendurch

Wer sich jetzt fragt, wie oft am Tag man sich denn nun eigentlich die Hände waschen sollte, dem sei folgendes empfohlen:

  • am besten direkt nach dem nach Hause kommen
  • nach jedem Toilettengang
  • grundsätzlich immer vor dem Essen
  • vor und nach der Zubereitung von Lebensmitteln
  • nachdem man sich die Nase geputzt hat
  • nach dem Kontakt zu Tieren

Händedesinfektion? – Bitte nur bei Bedarf!

Auch in Zeiten von größeren Krankheitswellen ist die Händedesinfektion im privaten Umfeld allgemein nicht unbedingt erforderlich. Es sei denn, es besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Das wäre der Fall, wenn beispielsweise Familienmitglieder bereits an hochansteckenden Krankheiten wie Grippe, COVID-19 oder an einer Norovirus-Infektion erkrankt sind. Oder wenn im eigenen Haushalt pflegebedürftige Angehörige leben sowie bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, da sie ebenfalls ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko haben.

Ansonsten sollten Hände- und Flächendesinfektionsmittel vor allem denen vorbehalten bleiben, die sie auch am dringendsten benötigen. Neben medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegediensten zählt dazu beispielsweise die Lebensmittelproduktion.  

Auf das richtige Desinfektionsmittel achten

Sollte man im privaten Haushalt ein Desinfektionsmittel benötigen, ist es wichtig, auf den richtigen Wirkungsbereich zu achten. Denn nicht jedes Desinfektionsmittel ist auch gegen jeden Krankheitserreger wirksam. So sind beispielsweise einige Mittel sehr wirksam gegen Bakterien oder Pilze, gegen bestimmte Virusarten sind sie dagegen völlig nutzlos.

Aber auch unter den Erregergruppen selbst gibt es große Unterscheide. Ein Beispiel: Das Coronavirus ist ein sogenanntes „behülltes Virus“. Für die Desinfektion hiergegen eignen sich bereits Produkte mit der Bezeichnung „begrenzt viruzid“. Möchte man dagegen ein unbehülltes Virus (z.B. Norovirus) bekämpfen, muss man auf Desinfektionsmittel mit dem Wirkbereich "begrenzt viruzid PLUS" oder "viruzid" zurückgreifen.

Übrigens, das beste Desinfektionsmittel ist wirkungslos, wenn man es nicht richtig anwendet. Das Einhalten der erforderlichen Einwirkzeit, welche auf dem Produkt selbst oder auf der Verpackung meist beschrieben wird, ist genauso wichtig wie beim Händewaschen die ausreichende Dauer und Gründlichkeit.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Medizinjournalistin

Dr. med. Sonia Trowe
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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Quellen 

¹https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen.html

Bildnachweise

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